Das 19. Jahrhundert war die
Zeit, in der in allen deutschen Gauen das Vereinsleben
einen ungeheuren Aufschwung erlebte. Allerorts tat man sich zusammen und gründete
Vereine, besonders Gesangvereine zur Pflege des Liedes. Auch hier in Wolfenbüttel
bewegte dieser Gedanke Männer, die nach schwerem Tagewerk Erholung und Gesang
suchten. Die Vereins-Chronik
berichtet, daß 11 Männer unter
dem Lehrer Klamroth
sich zu den ersten Gesangstunden zusammenfanden, und den Gesangverein am
10. März 1889, in der Gaststätte "Zum goldenen Löwen" in Wolfenbüttel gründeten
Es war nicht leicht, aus dem Nichts
etwas zu schaffen,das sich hören lassen konnte. Aber
bald schon konnte sich der Juliusstädter Männergesangverein den Wolfenbütteler Bürgern
vorstellen. 1892 konnte der Verein seine
Fahnenweihe abhalten.
Ein großes Ereignis war das
25-jährige Stiftungsfest, am 24. Mai 1914, wenige Monate vor
Beginn des 1. Weltkrieges. Wenig später folgte der Ausbruch des Krieges und das
Vereinsleben kam nahezu zum Erliegen.
Nur langsam erwachte nach dem Kriege auch wieder das Gesangsleben. Es war besonders dem damaligen Vorstand, dem 1. Vorsitzenden August Gerland zu verdanken, der dem Verein zu einem neuen Aufschwung verhalf, welcher bis in die dreißiger Jahre anhielt. Von 1900-1919 versah August Gerland mit großer Pflichttreue das Amt des 1. Vorsitzenden. In den weiteren Jahren verlief das Vereinsleben unter den Vorsitzenden R. Schudeleit, Th. Wilke, G. Käseberg, R. Löwe, H. Kabach, K. Riemann und Fr.Müller, bis zum Kriegsausbruch im September 1939.
Am 18. März 1939 konnte der Verein sein 50. Stiftungsfest
feiern. In den folgenden Jahren,
Jahre des 2. Weltkriegs, bestand weiterhin Chorleben und nach einem Konzert im
Lessingtheater, im Jahre 1943,wurde der Singbetrieb eingestellt.
Am 28. März 1946 war die Neugründung des M.G.V. Juliusstadt. Unter dem 1. Vorsitzenden, Sangesbruder Fritz Müller und dem Dirigenten Fritz Mindt, konnte sich der Verein zu beachtlicher Leistung emporarbeiten, denn mit einem Jahr Verspätung konnte der Verein im Jahre 1950 sein 60-jähriges Bestehen feiern. Der Verein war inzwischen wieder auf 65 aktive Sänger angewachsen.
Chorleiter Fritz
Mindt, der den Chor 35 Jahre
geleitet hatte, legte am 6. Mai 1954, infolge
seines Alters und aus Gesundheitsrücksichten den Dirigentenstab aus der Hand.
Er wurde wegen seiner Verdienste
um den Chorgesang zum Ehrenchorleiter ernannt.
Ein Jahr später trat auch der langjährige 1. Vorsitzende Sangesbruder Fritz Müller
von seinem Amt zurück.
Jetzt begann für den Verein eine
folgenschwere Zeit. Von 1955-1965, zwangen viele
Gründe und Umstände zum fünfmaligen Wechsel des 1. Vorsitzenden. Auch mußte in
dieser Zeit, sechsmal ein
anderer Chorleiter die Leitung des Chores übernehmen.
Dieses blieb natürlich für den
M.G.V. Juliusstadt nicht ohne Folgen. Sein Mitgliederbestand
hatte sich demzufolge auf nahezu 60, einschließlich der passiven Mitglieder reduziert.
Im Jahre 1966 übernahm
Sangesbruder Herbert Borchert den Vorsitz und 2 Jahre später
konnte man den noch jungen Chorleiter Heinz Günter Behrens für den M.G.V. Juliusstadt
gewinnen. Vorsitzender und Chorleiter haben es verstanden, mit Unterstützung aller,
einen großen Männerchor mit über 120 Mitgliedern heranzubilden.
Nach 15 jähriger Tätigkeit nahm
Chorleiter Heinz Günter Behrens 1983 seinen Abschied.
Am 15. Mai 1983 übernahm dann Chorleiter Karl Ludwig Steindam sein Amt.
1986 nach
20-jähriger Amtszeit trat der 1.
Vorsitzende Herbert Borchert aus Gesundheits-
Gründen zurück. Der bisherige 2. Vorsitzende Sangesbruder Werner Höllwarth wurde zum
1.Vorsitzenden gewählt und bekleidete dieses Amt bis 1987, wo dann Sangesbruder
Herbert Borchert den Vorsitz wieder
übernahm. Doch seine Gesundheit verschlechterte sich
zusehens und so wurde 1989, im
Jahr des 100-jährigen Bestehens des M.G.V.
Sangesbruder Joachim Karl Leimbach zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Das Jubiläum wurde mit einem
Chorkonzert im Lessingtheater und einer Veranstaltung in
der Lindenhalle, an der die "Zelter-Plakette",vom damaligen Landrat Ernst Henning Jahn
überreicht wurde, würdig gefeiert.
Im Jahr 1990 verlor der
M.G.V.Juliusstadt
Chorleiter Karl Ludwig Steindam. Einige Monate wurden mit Sangesbruder Horst Obszernings die Übungs-abende weiter durchgeführt. Zum Jahresende gelang es Chorleiter Jürgen Schader für den Chor zu gewinnen. Es entstand reges Chorleben mit vielen
Veranstaltungen und öffentlichen Auftritten mit dem M.G.v. Concordia Wiedelah, den Chorleiter Jürgen Schader auch leitete.
Leider ist diese Zusammenarbeit nicht mehr fortgeführt worden, nachdem Chorleiter Jürgen Schader diesen Chor nicht mehr leitete. Es entstanden neue Verbindungen zu anderen Chören und viele Veranstaltungen konnten durchgeführt werden, auf
Grund guter, intensiver Übungsarbeit,mit Werken wie "Alte
Musik-Klassik-Romantik-Volkslied-Internationale Folklore und Neue Musik" . Wobei auch die geselligen Veranstaltungen nicht zu kurz
kamen.
Im Jahr 2009 trat der 1.
Vorsitzende Sangesbruder Joachim Karl Leimbach,nach
20-jähriger Amtszeit zurück und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Sangesbruder Rudolf Eitz wurde
zum 1. Vorsitzenden gewählt. Aus einer Unterstützung
die die Sänger des M.G.V.Juliustadt, der
bestehenden Chorgemeinschaft,
(Gärtnergesangverein u.M.G.v. von 1830) zu
deren Veranstaltungen leisteten, entstand
der Gedanke, für die Zukunft eine Chorgemeinschaft zu gründen.
Nach kurzer Verhandlungszeit, wurde am
18. Mai 2009 die Zusammenarbeit
beschlossen.
Zum Jahresende 2011 legte Chorleiter Jürgen Schader, nach 21 Jahren Chorleitertätigkeit
sein Amt nieder. Doch ohne Unterbrechung
begann für die Sänger der Chorgemeinschaft
das Jahr 2012 mit Chorleiter Karl Ludwig Steindam. Viele Auftritte zu Veranstaltungen
konnten in diesem Jahr ermöglicht werden. Auch das Jahr 2013 hat wieder einige
Verpflichtungen und bescherte den Sängern den Umzug in ein neues Übungslokal,die
Sportheimgaststätte des BV. Germania, wo Montags in der Zeit von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr
geprobt wird.
Der MGV.Juliusstadt hat noch 39
Mitglieder und wird im März 2014 sein 125 jähriges
Bestehen feiern.
Doch die folgenden Jahre brachten einige Probleme mit der
Chorleitung zu den
Übungsabenden und Auftritten zu Veranstaltungen, bedingt durch den Gesundheitszustand
vom Chorleiter Karl Ludwig Steindam. Durch die Bereitschaft des ehemaligen Chorleiters
Jürgen Schader der Chorgemeinschaft zu helfen, konnten Zusagen zu Auftritten verwirklicht
werden. Dieses besonders im Jahr 2015. Die Sänger der Chorgemeinschaft forderten zum
Jahresende Bemühungen um einen anderen Chorleiter. Die Bemühungen liefen an und
gleichzeitig verunglückte,der schon gesundheitlich geplagte Karl Ludwig Steindam schwer.
Es war zu erkennen, das eine Gesundung lange Zeit brauchen wird und somit haben wir uns
bei Karl Ludwig Steindam für seine Tätigkeit bedankt und haben uns von ihm verabschiedet.
Einen Stillstand der Choraktivität wollte der Vorstand vermeiden. Es gelang der Kontakt zu
einer Chorleiterin und vor der Jahreabschlußveranstaltung konnte das erste Gespräch mit
Frau Brodtmann geführt werden, wo man den 1. Probeübungsabend auf den 18.Januar 2016
verabredete. Nach diesem Übungsabend und einer Unsicherheit,ob Frau Brodtmann den
Chor übernehmen wird, kam die positive Nachricht und somit begann die Chorleiterin am
1.Februar 2016 ihre
Chorleitertätigkeit. Dieses wurde mit einem Vertrag beschlossen.
Die noch anstehenden Übungsabende
im Januar hat noch einmal Jürgen Schader
ausgeholfen.