Im Jahr 1861 trafen sich einige Gemüsegärtner
aus Wolfenbüttel um einen Verein zu gründen. Im Lokal "Linnes
Garten" am Neuen Weg war man sich einig, einen Gesangverein ins Leben zu rufen.
Da die meisten Gärten der Anwesenden am Neuen Weg lagen, war man sich schnell einig und nannte den Verein "Männer-Gesang-Verein vor dem Herzogtor".
Innerhalb kurzer Zeit stieg die Mitgliederzahl auf über 100. Alles nur Männer. Bald fanden sich auch Sangesfreunde aus anderen Berufen ein und man kam zu der Überlegung, dass auch Damen am Gesang teilhaben sollten.
Bereits 1920 sangen also auch Damen im Chor. Während des Dritten Reiches wurde der Verein, wie so viele, verboten und wurde Mitte 1930 wieder ins Leben gerufen.
Nun nannte sich der Verein "Gärtner-Gesang- Verein" und die Mitglieder riefen Familienfeste und gemeinsame Feiern ins Leben: Hagelfeier, Erntedankfest, Silvesterfeier u.v.m.
Zum Erntedankfest trafen sich die Sänger im Vereinslokal Linnes Garten und marschierten und Begleitung einer Kapelle in die St.Trinitatiskirche um den Gottesdienst mit dem Lied "Die Himmel rühmen" musiklaisch zu bereichern. Dieses Lied ist zur Tradition geworden und wird auch heute noch gesungen.
Im Laufe der Jahre wurde der Chor von mehreren Dirigenten geleitet, bis Heinrich Pinkernelle engagiert wurde. Dieser führte den Chor 45 Jahre durch Höhen und Tiefen. Danach-kamen weitere Dirigenten wie der Musiklehrer Ottmar Nopp von der Großen Schule, Hans-Joachim Heine, selbst Gärtner und Mitglied des Vereins und Siegfried Schatton, der den Verein 25 Jahre leitete.
Auch im Vorstand änderte sich im Laufe der Jahre einiges. Nach Adolf Linne wurde August Alpers zum Vorsitzenden gewählt. Ihm folgte Hans Joachim Pölig, dann Alfred Mönch, Udo Ewe, Hermann Mumme und zu guter Letzt Klaus Alpers, der dem Verein mittlerweile schon über 10 Jahre vorsteht.
Um Nachwuchs musste man sich in den Jahren
bis 1960 keine Sorgen machen, denn es war selbstverständlich, dass die Söhne der Gärtner mit 18 Jahren im Chor aufgenommen wurden.
Nachdem im Jahr 1956 der Abriss des Linnes Garten bevor stand, zog der Chor in das Antoinettenruh. Da diese Lokal 1970 bei einem Feuerwehrfest durch einen Brand dem Erdboden gleichgemacht wurde zog man
in den Atzumer Busch, Gustav Homann und seine Frau kümmerten sich um das Wohl der Sänger und Sängerinnen bis der Wirt aus Altersgründen das Lokal schloss.
Ab sofort bot sich das Lokal an der Meesche als Singlokal an und die Vereinsmitglieder fühlten sich dort gut aufgehoben. Auch Feste wie das Kinderfest wurden dort abgehalten.
Als der für das Gebäude zuständige Sportverein ankündigte das Lokal zu schließen, suchte der Vorstand ein neues Lokal und fand das Vereinsheim Germania. Dort wird heute gesungen.